Der Großpudel oder Königspudel genannt, ist ein charmanter Riese, der mit seinem eleganten Gang alle Blicke auf sich zieht. Heute werden die Hunde wegen ihrer positiven Eigenschaften als Blindenführhunde und Rettungshunde eingesetzt. Welche Erfahrung hast du mit deinem Großpudel gemacht? Schreibe uns deinen Kommentar!

Großpudel Rasseportrait

  • Rasse: Pudel
  • Ursprungsland: Frankreich
  • FCI: Gruppe 9, Gesellschafts- und Begleithunde
  • Größe: 45 – 60 cm
  • Gewicht: Hündinnen: bis 25 kg, Rüden bis 30 kg
  • Körperbau: athletisch, schlank, leicht gebogene Nackenlinie, Rute hoch auf Lendenhöhe angesetzt
  • Kopf: schmale Schnauze mit parallel verlaufenden Unterkiefern, leicht schräg stehende Augen, Hängeohren
  • Fell: wollig, fein gekräuselt
  • Fellfarben: schwarz, weiß, braun, grau, apricot
  • Charakter: intelligent, freundlich, treu
  • Lebenserwartung: 12 – 15 Jahre

Großpudel Herkunft und Rassegeschichte

Königspudel

Die erste schriftliche Erwähnung des „schönen Pudels“ findet sich 1555. Der Caniche Royal wurde ursprünglich für die Entenjagd eingesetzt. Damit das Fell die Fortbewegung im Wasser nicht behinderte, wurde der Großpudel im Bereich der Hinterbeine und am Bauch geschoren. Die Haare im vorderen Bereich des Körpers blieben erhalten, um den Hund vor Kälte zu schützen.

Im 19. Jahrhundert schaffte die Hunderasse Großpudel die Wandlung vom Gebrauchshund zum Begleithund. In Frankreich war der Hund wegen seines freundlichen Charakters bei Adeligen sehr beliebt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts fand der Königspudel auch in Bürgerhäusern sein Zuhause. Durch die Einkreuzung von Spaniels wurde das Haarkleid dem neuen Verwendungszweck angepasst. 1896 wurde in München der Pudelclub gegründet. Nach dem 2. Weltkrieg wurde Frankreich vom FCI als Ursprungsland anerkannt und mit der Entwicklung weiterer Rassestandards betraut.

Großpudel Charakter und Wesen

Der Großpudel ist sportlich, intelligent und lernbegierig. Er verlangt nach ausreichend Zuwendung und Beschäftigung. Kunststücke zu lernen, bereitet dem Großpudel viel Freude. Familienanschluss geht ihm über alles. Er schmust gerne. Wegen seines starken Selbstbewusstseins benötigt der Königspudel konsequente Erziehung. Falsch Gelerntes gibt er nur ungern wieder auf. Der fröhliche, ausgeglichene Hund ist ein guter Wächter, der seine Familie immer beschützen wird. Kindern gegenüber verhält sich der Königspudel geduldig und freundlich.

Wissenswertes über die Großpudel Haltung

Der Großpudel hat seinen Jagdinstinkt bewahrt. Es sollte daher bereits in den ersten Monaten mit einem Antijagdtraining begonnen werden. Auch die Freude am Apportieren ist erhalten geblieben. Um keine Langeweile aufkommen zu lassen, können Geschicklichkeitsspiele während der Spaziergänge veranstaltet werden. In der Wohnung sorgt Intelligenzspielzeug für genügend geistige Beschäftigung.

Da die Haare ständig wachsen, sollte regelmäßig ein Hundeschursalon besucht werden. Zu Hause muss der Großpudel täglich gekämmt und gebürstet werden. Der Königspudel verliert kaum Haare, ein Fellwechsel findet nicht statt. Aufgrund dieser Eigenschaft ist der Hund auch für Allergiker geeignet.
Das Futter sollte eiweißreich sein (mindestens 50%). Pro Tag und Kg Körpergewicht werden 15 Gramm Fleisch benötigt. Der Rest der Futterportion ist aus Gemüse, Obst und Getreide, oder Reis zusammengesetzt. Getrocknete Kausnacks und Fleischknochen unterstützen die natürliche Zahnreinigung und verhindern Zahnfleischentzündungen.

Rassetypische Krankheiten

Großpudel besitzen eine stabile Gesundheit. Trotzdem treten einige Erbkrankheiten auf.

  • Bei der Hüftgelenksdysplasie ist die Pfanne des Beckens zu flach ausgebildet, um den Oberschenkelkopf aufzunehmen. Durch die Instabilität im Gelenk ist der Gang schwankend. Elterntiere mit HD werden nicht zur Zucht zugelassen.
  • Bei der diltativen Kardiomyopathie erweitert sich eine Herzkammer. Der Herzmuskel erschlafft, das Herz versagt.
  • Eine der häufigsten Bluterkrankungen ist die van Willebrand Disease. Die Blutgerinnung ist durch Fehlen verschiedener Faktoren gestört.
  • Richtet sich das körpereigene Immunsystem gegen die Talgdrüsen der Haut (Sebadenitis) fallen die Haare vollständig aus.
  • Außerdem neigt der Königspudel zu Malassezien- Dermatitiden. Die auf der Haut normalerweise nur in geringer Menge vorkommenden Hefepilze vermehren sich stark und verursachen chronische, juckende Hautentzündungen.
  • Ohrentzündungen treten häufig auf, da die Produktion von Ohrschmalz gesteigert ist.
  • Eine gefürchtete Erkrankung ist die Magendrehung. Durch Fehlgärungen im Magen- Darmtrakt bilden sich Gase, der Magen dreht sich. Eine Notfall-Operation ist nötig.

Königspudel sind wachsame Gefährten, die ihre Familie durch dick und dünn begleiten.