Der Kleinpudel ist einer der intelligentesten Hunde. Er schließt sich eng an seine Familie an und liebt es, mit seinem Halter neue Erfahrungen zu sammeln. Daher ist das kleine Lockenköpfchen auch ein Hund für Anfänger.
Kleinpudel Rasseportrait
Rasse: Pudel
Ursprungsland: Frankreich
FCI: Gruppe 9, Gesellschafts- und Begleithunde
Größe: 35 – 45 cm
Gewicht: Hündinnen: bis 9 kg, Rüden bis 12 kg
Körperbau: athletisch, schlank
Kopf: schmale Schnauze, leicht schräg stehende Augen, Hängeohren
Fell: wollig, fein gekräuselt
Fellfarben: schwarz, weiß, braun, grau, apricot,rotfalb, harlekin, black and tan
Charakter: intelligent, freundlich
Lebenserwartung: 15 – 18 Jahre
Kleinpudel Herkunft und Rassegeschichte
Erstmals als „Schöner Pudel“ 1555 erwähnt, wurde die Hunderasse wegen ihrer Apportierfreudigkeit bei der Wasservogeljagd eingesetzt. Damit das Fell die Fortbewegung im Wasser nicht erschwerte, wurden die Haare am hinteren Körper gekürzt. Im vorderen Körperbereich, an Pfoten und Rute bleiben die Haare erhalten, um den Hund vor Kälte zu schützen.
Die Wandlung vom Gebrauchshund zum Gesellschaftshund fand im 19. Jahrhundert statt. Aus dem Kleinpudel wurde der Großpudel und Zwergpudel für die französischen Adelshäuser gezüchtet. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelten bürgerlich Familien die Zucht weiter. Um das Haarkleid zu verfeinern, wurden mehrmals Spaniel eingekreuzt.
Lange Zeit galt Deutschland als Ursprungsland. Die Gründung des ersten Pudelclubs erfolgte 1896 in München. Mitte des 20. Jahrhunderts erkannte der FCI Frankreich als Ursprungsland der Hunderasse an.
Kleinpudel Charakter und Wesen
Der Kleinpudel hat einen hohen IQ und trifft selbstständig Entscheidungen. Er hat Spaß, Kunststücke zu lernen. Der gut gelaunte Hund liebt Spaziergänge in der freien Natur. Die Vorliebe zum Apportieren ist erhalten geblieben. Er schließt sich eng an seine Familie an, fremde Menschen sind ihm gleichgültig. Mit anderen Hunden versteht er sich ausgezeichnet. Im Rudel verhält er sich nicht dominant, sondern reagiert ausgeglichen. Kleinpudel fühlen sich auch in Einzelhaltung nicht einsam, vorausgesetzt sie haben Familienanschluss.
Wissenswertes über die Kleinpudel Haltung
Der Jagdinstinkt ist beim Kleinpudel nicht ausgeprägt. Da die Freude am Apportieren noch vorhanden ist, liebt der Hund Ballspiele. Hundesport, wie Fly-Ball oder Ausdauersportarten sind kein Problem. Zusätzlich muss er geistig ausgelastet werden. Clickertraining oder Intelligenzspielzeug sind genau das Richtige.
Konsequente Erziehung gibt dem kleinen Hund Sicherheit. Bereits bei Welpen kann mit spielerischen Erziehungseinheiten begonnen werden.
Da die losen Haare in dem Fell hängen bleiben, haart der Pudel nicht. Er ist auch für Allergiker geeignet. Zusätzlich zu einer Grundausstattung mit Kamm, Bürste und Fön sollte regelmäßig ein Hundesalon aufgesucht werden. Frisch gewaschen und frisiert fühlt sich das kleine Kerlchen richtig wohl.
Die Rassehunde sind muskulös und sportlich. Ihr Futter sollte aus 50 % Eiweiß bestehen. Als Richtlinie gilt: 15 Gramm Fleisch / kg Körpergewicht und Tag versorgen den kleinen Hund mit ausreichend Protein. Natürliche Kausnacks unterstützen die Mundhygiene und sorgen für gesunde Zähne.
Rassetypische Krankheiten
Auch wenn Erbkrankheiten auftreten, sind Kleinpudel sehr gesunde Hunde.
- Wie viele andere kleine Hunderassen, neigt der Kleinpudel zu Patellaluxationen. Die Kniescheibe wird nicht ausreichend fixiert und rutscht aus ihrer korrekten Position. Ein hüpfender Gang entsteht.
- Sind die Augäpfel zu klein ausgebildet (Mikrophthalmie) ist das Sehvermögen eingeschränkt. Bei älteren Hunden tritt oft eine Linsentrübung (Katarakt) auf. Das Auge erscheint undurchsichtig, weiß.
- Wie alle Pudel neigt auch der Kleinpudel zu idiopathischer Epilepsie. In milderen Verlaufsfällen erscheint der Hund desorientiert. Bei schweren Verlaufsfällen treten Krampfanfälle auf.
- Die Zeruminaldrüsen im äußeren Gehörgang produzieren viel Ohrschmalz und verstopfen mit feinen Härchen den äußeren Gehörgang. Bakterien und Pilze verursachen Ohrentzündungen.
- Bei Sebadenitis zerstört das Immunsystem die Talgdrüsen der Haut. Die Haare fallen aus.
- Kleinpudel neigen zu Diabetes mellitus, Zuckerkrankheit. Daher sollte von Geburt an auf artgerechtes, ausgewogenes Futter geachtet werden.
Die charmanten Lockenköpfchen haben Spaß am Lernen und an Unternehmungen mit ihrer Familie. Als lustiger Zeitgenosse bereichern sie das Leben und verbreiten gute Laune.