Der Zwergpudel ist ein kleiner Vertreter der Hunderasse Pudel. Der sanfte Familienhund hat nichts mehr von dem früheren Jagdhund an sich.

Zwergpudel Rasseportrait

  • Rasse: Pudel
  • Ursprungsland: Frankreich
  • FCI: Gruppe 9, Gesellschafts- und Begleithunde
  • Größe: 28 – 34 cm
  • Gewicht: Hündinnen: bis 5 kg, Rüden bis 7 kg
  • Körperbau: athletisch, schlank
  • Kopf: schmale Schnauze, leicht schräg stehende Augen, Hängeohren
  • Fell: wollig, fein gekräuselt
  • Fellfarben: schwarz, weiß, braun, silber, apricot, rot
  • Charakter: intelligent, freundlich
  • Lebenserwartung: 15 – 18 Jahre

Zwergpudel Herkunft und Rassegeschichte

Der Zwergpudel gehört zu den ältesten Hunderassen. Bereits 1500 wurde er von Albrecht Dürer abgebildet. Ursprünglich bei der Wasserjagd eingesetzt, wandelte sich der kleine Hund im 19. Jahrhundert zu einem Gesellschaftshund an den Adelshöfen Frankreichs. Die für die Jagd entwickelte Löwenschur (die Haare am hinteren Körper wurden gekürzt, um die Fortbewegung im Wasser zu erleichtern) wurde von Marie Antoinette verfeinert. Ende des 19. Jahrhunderts fand die systematische Pudelzucht in Bürgerhäusern statt.

Deutschland galt lange als Ursprungsland der Hunderasse. Der erste Pudelclub existierte ab 1896 in München. 1945 entschied der FCI, Frankreich als Herkunftsland anzuerkennen und mit der Entwicklung weiterer Rassestandards zu beauftragen. 1930 wurde der Zwergpudel als eigener Rassestandard anerkannt.

Zwergpudel Charakter und Wesen

Als Kleinhund wird der Zwergpudel oft unterschätzt. Der intelligente Hund ist ein sportlicher Athlet. Wegen seiner Lernfähigkeit und der Freude am Vorführen von Kunststücken trat er in Zirkusse auf. Mit seiner Sensibilität und hohen sozialen Kompetenz ist der kleine Pudel optimal für die Haltung in Familien mit Kindern geeignet. Der freundliche Hund schließt sich eng an seine Familie an und sorgt mit Späßen für gute Laune. Mit anderen Tieren verträgt sich der kleine Pudel sehr gut. Wird er einzeln gehalten, verlangt er Familienanschluss und Zuwendung.

Wissenswertes über die Zwergpudel Haltung

Der Jagdinstinkt ist nicht mehr vorhanden. Von der früheren Verwendung sind nur noch der Spaß an Wasser und Apportierübungen geblieben. Als sportlicher Athlet sind Ausdauersport oder Fly- Ball kein Problem. Auch wenn der kleine Hund wie ein Püppchen wirkt, ist er ein ausgezeichneter Läufer. Er unternimmt mit seiner Familie gerne lange Wanderungen.

Aber auch die geistigen Fähigkeiten müssen gefördert werden, damit er nicht unausgelastet ist. Tricks mit Clickertraining oder Probleme bei Intelligenzspielzeug lösen, machen ihm Freude. Wegen seiner Intelligenz kann der Pudel leicht erzogen werden. Er benötigt konsequente Erziehung.

Zwergpudel haaren nicht. Die losen Haare bleiben in der Unterwolle hängen. Das Fell muss täglich gebürstet und gekämmt werden. Die ständig wachsenden Haare sollten regelmäßig in einem Hundeschersalon geschnitten werden. Da kein Fellwechsel stattfindet, ist der Hund für Allergiker geeignet.

Der muskulöse Hund benötigt einen hohen Eiweißanteil (mindestens 50 %) in seiner Ernährung. Pro Tag sollten 15 Gramm Fleisch / kg Körpergewicht gefüttert werden. Gemüse, Obst und Getreide ergänzen die Futterportion. Die eng stehenden Zähne werden durch Kausnacks gereinigt.

Rassetypische Krankheiten

Die Hunderasse Zwergpudel ist nicht anfällig für Erkrankungen. Auftretende Erbkrankheiten werden durch Zuchtwahl minimiert.

  • Als kleine Hunderasse neigt der Zwergpudel zu Patellaluxation. Die Kniescheibe verschiebt sich dabei, der Gang wird hüpfend.
  • Bei dem Legg- Calve- Perthes Syndrom wird der Knorpel des Oberschenkelkopfes nicht genügend durchblutet und stirbt ab. Schmerzhafte Lahmheiten treten auf.
  • Bei der degenerativen Myelopathie werden Teile des Rückenmarks zerstört. Lahmheiten sind vor allem im Bereich der Hinterbein sichtbar.
  • Bei der Hypotrichose fallen die Haare aus unbekannter Ursache aus. Eine weitere Ursache für Haarausfall ist Sebadenitis. Das Immunsystem zerstört die Talgdrüsen in der Haut, die Haarwurzeln werden geschädigt.
  • Bei der Hornhautdystrophie treten immer wieder Augenentzündungen auf, die auf die Cornea beschränkt sind. Trübungen und Verlust des Sehvermögens sind die Folge.
  • Durch Pyruvatkinasemangel werden zu wenig rote Blutkörperchen gebildet, eine Anämie ist die Folge, Die Hunde ermüden schnell und sind nicht leistungsfähig.

Der Zwergpudel ist ein beliebter Rassehund, der mit seinem eleganten Erscheinungsbild alle Herzen erobert.