Mit dem Beginn des Feuerwerksverkaufs vor Silvester beginnt für viele Hunde eine schlimme Zeit: Knaller und Böller versetzen die Tiere in Angst und Panik. Das traurige Ergebnis ist, dass an Silvester und Neujahr so viele Tiere entlaufen, wie an keinem anderen Tag im Jahr. Laut Studien sind rund die Hälfte der 600.000 in Österreich lebenden Hunde und andere Tiere von Geräuschangst betroffen. Was kann man also tun, wenn Dein Hund Angst vor Knallgeräuschen hat? Gestaltete die laute Zeit möglichst angenehm für ihn:
- Sichere Deinen Hund bei jedem Spaziergang gut ab – gegebenenfalls doppelt gesichert! Vor allem bei ängstlichen Tieren ist ein Sicherheitsgeschirr notwendig. Bei einer Flucht können sie sich an Hindernissen sehr verletzen oder kopflos auf die Straße rennen, wo sie schlimme Verkehrsunfälle auslösen können.
- Versuche am 31. Dezember rechtzeitig mit Deinem Hund die letzte Gassirunde zu gehen, bevor überall geknallt wird.
- Richte Rückzugsmöglichkeiten in der Wohnung oder im Haus ein. Dein Hund wird sich instinktiv an einen ruhigen Ort in den eigenen vier Wänden zurückziehen.
- Versuchen durch heruntergelassene Rollos den Lärm draußen zu halten.
- Übertöne die Knallgeräusche mit einem laufenden Fernseher oder Musik im Radio.
- Sei bei Deinem Tier und stehe ihm bei, wenn es Angst vor den Knallgeräuschen hat.
- Leidet Dein Hund gesundheitlich stark unter dem Silvesterkrach, rede früh genug mit Deinem Tierarzt.
- Gehe mit einem guten Beispiel voran und verzichte an Silvester auf das Zünden von Raketen und Böllern.
- Mit Hund zu Silvester ins Hotel oder in den Urlaub: Viele Hundehalter verlassen zum Jahreswechsel die Wohngebiete und fahren mit ihren Vierbeinern weg. Bei einer Fahrt über die Autobahn bekommen die Hunde von der Knallerei gar nichts mit.
§5 des Österreichischen Tierschutzgesetzes besagt ganz klar: Es ist verboten, einem Tier ungerechtfertigt Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen oder es in schwere Angst zu versetzen.
Tipps gegen Silvesterstress für deinen Hund
Häufigste Anzeichen von Geräuschangst bei Hunden
- Hecheln
- Zittern
- Verstecken, kauern, erstarren
- Unruhiges Umherwandern
- Vermehrtes Speicheln
- Futterverweigerung
- Vokalisieren (bellen, winseln)
- Vermehrte Anhänglichkeit
Jeder Hund hat seine ganz persönliche Vorgeschichte, wie es zur Geräuschangst kam, aber die häufigsten Anzeichen von Geräuschangst bei Hunden sind sich oft ähnlich. Geräuschangst verschlimmert sich oft mit der Zeit. Es können schon milde oder ähnlich klingende Reize eine starke Reaktion auslösen. Daher sollte bereits bei ersten Anzeichen mit therapeutischen Maßnahmen begonnen werden. Die langfristigen Behandlungsmöglichkeiten bei Geräuschangst reichen von gezielten Trainingsmaßnahmen über Additiva wie Nahrungsergänzungsmittel oder Pheromonprodukte bis hin zu speziell entwickelten Medikamenten, die vom Tierbesitzer angewendet werden können, die Angst reduzieren und dadurch ein entspannteres Silvester ermöglichen.
Dein Hund hat keine panische Angst zu Silvester?
Sogar wenn Dein Hund bislang gelassen mit dem Feuerwerk umgegangen ist, ein überraschender Böller in einer ungünstigen Situation reicht nicht nur aus, um das Tier zukünftig in Angst vor lauten Knallgeräuschen zu versetzen, sondern kann im schlimmsten Fall auch zum panischen Entlaufen führen.
Sofern Du einen Hund hast, der keine Angst vor lauten Geräuschen hat, sollten Knallgeräusche mit etwas Positivem verknüpft werden. So kann man schon das ganze Jahr über bei lauten Geräuschen dem Vierbeiner mit seinen Lieblingskeksen suggerieren, dass das laute Geräusch der Vorbote auf etwas Gutes zum Fressen oder Spielen mit dem Lieblingsball ist. Natürlich sollte der Hund deshalb trotzdem nicht allzu nahe zu einem Feuerwerk mitgenommen werden.
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